ausgabe 2 – 03/22

Hallo liebe Leser*innen,

Es ist wieder soweit: Wir präsentieren Euch die zweite Ausgabe von rage page und damit noch mehr feministische Konsequenzen aus Marburg.

“Erzählt uns keine Märchen” soll uns und euch straight aus dem Kaninchenbau heraus katapultieren. Alice im Wunderland weist zum Exit-Schild. Denn in diesem Heft – Triggerwarnung – geht es um Gewalt.

Das war gar nicht mal geplant. Man könnte sagen, es hat sich so ergeben. Wir sehen darin allerdings keinen Zufall – sondern ein Zeichen dafür, dass unser alltägliches Leben nunmal von patriarchaler Gewalt durchzogen ist. Wir suchen uns die Themen nicht aus, wir bekommen sie als FLINTA* aufgetischt.

So findet sich Gewalt in der fortwährenden Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen wieder, in Männlichkeit und der Unwissenheit über Konsens sowie in der Herausforderung, einen sexuellen Übergriff staatlichen Institutionen zu melden. Eine Autorin von uns ließ sich von der Wut über diese Gewalt leiten. In ihrem Text beschreibt sie, was diese Wut mit ihr macht und inwiefern sie auch produktiv wirken kann. Mit “Margins and Murmurations” von Otter Lieffe, stellen wir euch einen Roman vor, der auch Hoffnung gibt und aufzeigt, wie eine diverse und intersektionale Widerstandsbewegung gegen einen autoritären Staat einmal aussehen könnte. Eine andere Autorin betrachtet die Migrationsgeschichte ihrer Familie und nimmt dabei Bezug auf Ausgrenzung, rechte und rassistische Anschläge und die menschenunwürdige Behandlung von Geflüchteten an der griechischen EU-Außengrenze. Der nächste Artikel hat augenscheinlich wenig Verbindung zu Gewalt. Es geht um ein Phänomen, das uns wahrscheinlich alle schon mal mehr oder weniger berührt hat. Zum Beispiel durch Yoga oder Kakao-Zeremonien, durch Tanten zweiten Grades oder kleine Brüder, die zum Meditieren nach Indien reisen. Es geht um Spiritualität. Hier aus einer feministisch-kritischen Perspektive. Zum Schluss erwartet Euch noch ein Gedicht mit dem Titel: Ich bin genug.

Falls ihr die erste Ausgabe verpasst habt, könnt ihr in diesem Heft unser Manifest nochmal auf englischer Sprache lesen. Außerdem haben wir auf der rage page open stage frische Empfehlungen für euch gesammelt. Auf den letzten Seiten findet ihr, wie auch in der vorherigen Ausgabe, ein Glossar, das Definitionsmöglichkeiten für Begriffe aufzeigt. In das Heft starten wir aber mit einer Reflexion über unsere erste Ausgabe und das Feedback, das uns dazu erreicht hat.

Wir wünschen euch ein angenehmes Lesen.

Auf bald und solidarische Grüße,
rage page

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